Rechtliche Grundlagen

stahl legal principles

Die Anforderungen an Betriebs­­mittel in explosions­­gefährdeten Bereichen sind komplex. Dabei sind nationale und inter­­nationale Bestimmungen, Richt­­linien und Normen zu beachten und einzuhalten.
Diese Seite gibt nur einen Einblick in die recht­lichen Grund­­lagen. Sie ersetzt nicht die individuelle, intensive Auseinander­­setzung mit den länder­­spezifischen Rechts- und Normengrundlagen.

ATEX-Richtlinien für Europa

Die Europäische Gemeinschaft hat mit der ATEX-Produkt­richtlinie 2014/34/EU (ATEX 95) und der ATEX-Betreiber­richt­linie 1999/92/EG (ATEX 137) die Basis für einen einheitlichen europäischen Explosions­schutz geschaffen. Dieses Sicherheits­konzept gilt sowohl für die Herstellung elektrischer und nicht­elektrischer Betriebs­geräte als auch für den Betrieb dieser Geräte in den betreffenden Industrie­anlagen. Die Gesetz­geber der einzelnen Mitglieds­staaten setzten diese Richt­linien in entsprechende Rechts­vor­schriften um. In Deutschland sind dies zum Beispiel die Explosions­schutz­verordnung ExVO (Umsetzung der RL 2014/34/EU) und die Betriebs­sicherheits­ver­ordnung (Umsetzung der RL 1999/92/EG) sowie die Technischen Regeln für Betriebs­sicherheit (TRBS) als auch die Berufs­genossen­schaftlichen Regeln (z. B. BGR 104, BGR 109 und BGR 132), die Berufs­genossen­schaftlichen Informationen (z. B. BGI 740) und die Regeln des VDI (z. B. 2263 und 3673).

Die ATEX-Richtlinie 2014/34/EU legt die Beschaffen­heits­anforderung an Betriebs­geräte für den sicheren Gebrauch in explosiblen Bereichen fest. Dazu gehören unter anderem die Unterteilung in Geräte­gruppen und -kategorien, die jeweilig anzuwendenden Konformitäts­bewertungs­verfahren, die Verantwortung des Herstellers einschließlich der EU-Konformitäts­kennzeichnung, die grund­legenden Sicherheits­anforderungen für die Entwicklung und Herstellung der explosions­geschützten Betriebs­geräte sowie anerkannte Qualitäts­management­maßnahmen während der Produktion. Die ATEX-Richt­linie 99/92/EG legt die Pflichten der Betreiber und Arbeit­geber zum Schutz der Arbeit­nehmer in explosions­gefährdeten Bereichen fest. Der Anwender muss unter anderem die Risiken abschätzen und die explosions­gefährdeten Bereiche in entsprechende Zonen einteilen, damit die nach RL 2014/34/EU geforderten Betriebs­geräte sicher eingesetzt werden können.

Das internationale IECEx-Scheme

Die internationale Elektrotechnische Kommission (IEC) ist für die weltweiten Normen elektrischer und nichtelektrischer Geräte zuständig.

Das internationale IECEx-Scheme dient der Konformitätsbewertung und Zertifizierung von Geräten, Systemen und Dienstleistungen zum Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen. Weltweit unterstützt das 1996 eingeführte IECEx-System die Vereinheitlichung der Normen und die Erstellung länder- und regions­neutraler Konformitätszertifikate (CoC), um so den freien globalen Warenverkehr zu vereinfachen. Zwischen den europäischen ATEX-Richtlinien und den IECEx-Regelungen besteht bereits eine weitgehende Übereinstimmung der Klassen und Anforderungen. IECEx ist außerhalb Europas von großer Bedeutung. In den Ländern, die IECEx anerkennen, können entsprechend zertifizierte Geräte ohne zusätzliche Prüfungen in Betrieb genommen werden. Alle Produkte von STAHL CraneSystems sind mit IECEx-Zertifizierung erhältlich.

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Kompetenz im Explosionschutz

Broschüre

Sprache: deutsch
Größe: 21 x 25 cm
Umfang: 28 Seiten (4-farbig)

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